Eine kleine Einführung in den DX-Empfang

DXen (von DX für „distance unknown“) ist der aktive Versuch, weit entfernte oder sehr schwache Sender zu empfangen. Dabei kann es sich um Rundfunksender von der Langwelle bis zum UKW-Bereich, um Amateurfunksender und auch um kommerzielle Sender aus den Bereichen Schiffsfunk, Flugfunk o.ä. handeln. Die Bandbreite der drahtlos zu empfangenden Sender ist gewaltig. Kommerzielle Sender sind bereits im Bereich ab 10 kHz zu empfangen. Die oberen nutzbaren Frequenzen liegen im Gigahertzbereich.

Natürlich kann man z.B. im Rundfunkbereich dies alles auch digital oder online haben. Aber es bleibt die Faszination eines technischen Hobby, mit relativ einfachen Mitteln rund um die Welt zu kommen und dies ungefiltert und ohne Überwachung.

Was kann man alles hören bzw. sehen?

Rundfunkstationen

Auf Langwelle, Mittelwelle, Kurzwelle und UKW

Kommerzielle Funkdienste

Sprechfunkverkehr von Schiffen, Flugzeugen, Wetterberichte für die Marine und die Flugrouten

Amateurfunk

Sowohl im Sprechfunk wie auch als CW-Aussendung, Amateurfunkbereiche haben feste Bereiche beginnend bei 138 kHz und enden im Gigahertzbereich.

Rechtlicher Rahmen

Was man in Deutschland sehen und hören „darf“, regelt natürlich ein Gesetz. Kurz gesagt, erlaubt sind alle Sendungen. die sich an die Öffentlichkeit wenden. Verboten ist alles, was nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist und nur als interne Kommunikation, meist verschlüsselt, gedacht ist. Dazu gehören auch Telefongespräche, militärische Sendungen, Botschaftsfunk und der Bereich BOS-Funk. BOS-Funk ist ein nichtöffentlicher UKW-Funkdienst, welcher von Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) verwendet wird. Dazu gehören die Polizei, der Zoll, die Feuerwehr, das DRK, THW u.a.

Was benötigt ein Rundfunk-DXer?

Einen Empfänger

Für den Einstieg genügt ein einfaches Radio, am besten mit einem Kurzwellenteil. Mit einem solchen, gar nicht teuren Gerät kann man am Abend die Mittelwelle durchstreifen, diverse Rundfunksender im Kurzwellenbereich empfangen und in den Sommermonaten auf UKW interessante Überreichweiten hören.

Von den preisgünstigen Einsteigermodellen soll und kann man jedoch keine Wunder verlangen. Wenn man erst vom DX-Virus infiziert ist, steigen schnell die Ansprüche. Natürlich gibt es preismäßig fast keine Obergrenze, aber auch im Bereich bis 1000 Euro gibt es eine größere Anzahl von sehr guten Geräten. Hier sollte man sich auch auf dem Gebrauchtsektor umsehen. Immer noch eine gute Wahl sind die Geräte von NRD oder AOL. Alte hochwertige Geräte liefern immer noch bessere Ergebnisse als billige neueste Technik. 

Derzeitig bieten die SDR-Empfänger (software defined radio) ein Optimum von Preis und Leistung. Hier soll nur der PERSEUS aus Italien genannt werden. Mit seinem Wasserfall-Display kann man erstmalig „sehen was man hört“. Eine umfangreiche Linkseite zum Thema SDR findet man hier.

Für dem Amateurfunkbereich gibt es ebenfalls eine große Anzahl preisgünstiger Einstiegsgeräte. Hier sollte man sich jedoch bei einem erfahrenen Amateurfunker beraten lassen.

Eine Antenne

Neben dem Empfänger spielt natürlich eine geeignete Antenne ein wichtige Rolle. Bei den einfachen Einsteigergeräten genügt meist die eingebaute Teleskopantenne für den UKW-Bereich oder die im Geräte eingebaute Ferritantenne für die Mittel- und Langwelle. Größere Antennen sind immer von den jeweiligen Platzmöglichkeiten im oder außerhalb des Hauses abhängig. Bei Mietwohnungen spricht immer auch noch der Vermieter ein Wort mit.

Es gibt eine große Bandbreite von Riesenantennen bis zu kleinen aber leistungsfähigen Rahmenantennen. Für den Einsteiger wollen wir hier auf einige „kleine“ Antennen hinweisen. Manchmal reichen aber auch einfach ein paar Meter Draht.

Unterlagen über die Sender und Ihre Frequenzen und Sendezeiten

Man kann natürlich einfach über die Bänder drehen und das Ergebnis dem Zufall überlassen. Die meisten Sender senden aber nicht 24 Stunden am Tag. Daher benutzt man am Besten ein Nachschlagewerk für den jeweiligen Frequenzbereich oder informiert sich bei den Online-Listen. Damit weiß man, was man wann hört und erhält auch weitere Informationen über die Sender, bzw. die jeweilige Sendung. Gute Übersichten liefern auch die monatlichen Listen in den DX-Zeitschriften, z.B. im „Radio-Kurier - weltweit hören“ der ADDX.

Was man sonst noch gut gebrauchen kann

Der nächste Schritt

Die Krönung des Hobbys ist aber der Kontakt mit der gehörten Station und der Erhalt einer Empfangsbestätigung. Rein technisch benötigen die Stationen heute nicht mehr die Berichte über die Hörbarkeit ihrer Sendungen in den jeweiligen Zielgebieten. Viele Stationen halten aber Kontakt mit Ihren Hörern und versenden eine Bestätigung über eine gehörte Sendung, eine sogenannte QSL-Karte. Zu Beginn reicht ein netter Brief an die Station mit der Bitte um Bestätigung des Empfangs. Senderanschriften werden häufig in den Rundfunkprogrammen genannt oder können aus den entsprechenden Handbüchern (z.B. WRTH) entnommen werden.

Eine Auswahl schöner QSL-Karten aus dem Amateurfunkbereich finden Sie hier.  Was alles so gehört und bestätigt wurde in den letzten Jahren sehen Sie hier.

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